Makuladegeneration
Glossar mit wichtigen Fachbegriffen aus der Augenheilkunde.
Glossar mit wichtigen Fachbegriffen aus der Augenheilkunde.
Die über die Hornhaut aufgenommenen Lichtstrahlen treffen im hinteren Augenteil auf die Netzhaut. Diese Stelle, wo das gebündelte Licht aus dem optischen Teil des vorderen Augenabschnittes auftrifft, nennt man die Makula (auch Macula) oder den Gelben Fleck (anatomische Beschreibung der zentralen Netzhautstelle bei der Sektion eines Auges).
Die Makula ist somit die Stelle des schärfsten Sehens. Dort bündeln sich die Lichtstrahlen zu einem Punkt. Auch die Wahrnehmung der Farben erfolgt an der Makula, die nur etwa 2 Prozent der Netzhautfläche ausmacht. Die restlichen 98 Prozent der Netzhaut sind vor allem für das Gesichtsfeld und die Wahrnehmung von Bewegungen und für die Sehleistung bei Dämmerung und in der Nacht von Bedeutung.
Die Makula wird im Gegensatz zu anderen Netzhautabschnitten nicht direkt von Gefäßen des Augapfels durchzogen und ernährt, sondern ernährt sich durch die Diffusion von Nährstoffen aus ihrer Umgebung und der darunter liegenden Aderhautschichten.
Durch Gefäßveränderungen, Durchblutungsstörungen der umliegenden Nährstoffe zuführenden Gefäße und der Aderhaut und damit einhergehender Ernährungsstörungen der Sehzellen degeneriert die Macula und verliert durch Umbaumechanismen ihre Funktion.
Diese Entwicklung ist meist altersabhängig. AMD bedeutet altersassoziierte Maculadegeneration. Allerdings sind Maculadegenerationen auch erblich bedingt und werden z.B. durch Rauchen oder andere Stoffwechelstörungen und Herz/Kreislauf/ Nierenerkrankungen verstärkt.
Es entsteht deshalb aufgrund "schwacher Ernährung" einerseits die chronische, trockene Maculadegeneration und anderseits die schwere und akute Form ,die sogenannte feuchte Maculadegeneration.
Die feuchte Form entsteht durch Neubildung von Gefäßen unterhalb und innerhalb der Retina.
Diese Form zerstört dann oft nachhaltig den inneren Aufbau der Netzhaut und Sehzellen. Dieser Verlauf führt typischerweise für den Betroffenen zum Ausfall der kompletten zentralen Netzhautfunktion und zeigt sich oft am Anfangstadium durch Verzerrtsehen.
Da die Sehzellen zum Nervengewebe gehören, können die zerstörten Sehzellen nicht erneuert werden. Es ist deshalb als erster Schritt eine frühzeitige Optimierung der Nährstoffversorgung des Auges und damit der Macula anzustreben.
In Zusammenarbeit mit dem Hausarzt oder Internisten erfolgt dies nach entsprechender Untersuchung über eine allgemeine Verbesserung der Herz-Kreislauf-Funktionen.
An der Macula selbst ist in bestimmten Fällen auch eine Laserbehandlung oder ein mikrochirurgischer Eingriff sinnvoll und möglich.
Mittlerweile sind Nahrungsergänzungsmittel und bilanzierte Diäten speziell für den Maculastoffwechsel erhältlich, deren Wirkstoffkombinationen die Entwicklung von Maculadegeneration der trockenen Form aufzuhalten und in einigen Fällen sogar wieder verbessern können.
Bei der Behandlung der feuchten Maculadegeneration sind diese Möglichkeiten jedoch nicht sehr erfolgversprechend.
Seit 2007 ist jedoch mit dem Medikament Ranibizumab (Lucentis® ) eine wirksame Therapiemöglichkeit vorhanden, seit 2011 auch als weiteres Medikament ist Eylea® (Aflibercept) zugelassen.
Über zwei Nachteile verfügte diese Therapieoption jedoch bis zum heutigen Tage:
um körperlich Nebenwirkungen zu vermeiden muss das Medikament unter strengen Hygieneauflagen im OP-Bereich steril ins Auge direkt eingespritzt werden.
Die Substanz entwickelt leider keine Dauerwirkung an der Macula und muss deshalb mehrfach (meistens 3 x / alle 4-6 Wochen) in das betroffene Auge eingespritzt werden.In Einzelfällen kann sich eine solche Spritzentherapie über viele Monate hinziehen.
Weiterhin ist noch zu erwähnen, dass vor der Anwendung ein genauer und kompletter Augenstatus erhoben werden muss.
Insbesondere zwingende Voraussetzung zur Indikationsstellung, ist die augenärztliche Angiographie mittels intravenöser Einspritzung von Fluoreszein und anschließender Fotographie des Augenhintergrundes und der dortigen feinen Netzhautgefäße.
Auch der Einsatz des OCT-Gerätes ist fast immer erforderlich.